Frei:Raum Historie
Im Zuge der Zwangsversteigerung der 1981 in Konkurs gegangenen Brauerei Hümmer erwarb 1985 die Gemeinde das das gesamte ehemalige Brauereigelände. In den Folgejahren verkaufte die Gemeinde die Wohngebäude, das historische Amtshaus an der Hauptstraße sowie die brauereieigene KFZ-Wartungshalle im Norden der Brauerei an Privatpersonen. Den südlichen Teil des Haupttraktes riss die Gemeinde schon bei den ersten baulichen Veränderungen des Gesamtkomplexes ab und erstellte an der Abrisskante eine neue, gewerbebautypische Südfassade. Den restlichen, in sich verschachtelten und über die Jahre stets erweiterten und umgebauten Haupttrakt der Brauerei, wandelte sie Zug um Zug in den gemeindlichen Bauhof und Vereinsräume um und vermietete die restlichen freien Räume an gewerbliche Klein- und Mittelständler. Der Unterhalt der Gebäude erwies sich über die Jahre als schwierig, barriereintensiv und den modernen energetischen Ansprüchen nicht angemessen. Immer größere Auflagen im Brandschutz und entsorgungsrechtliche Auflagen machten die zeitgemäße Nutzung und die bauliche Instandhaltung immer schwerer.
Im Jahr 2007 befasste sich der Gemeinderat erstmals mit der künftigen Gesamtnutzung unter Berücksichtigung zeitgemäßer Bauauflagen und arbeitsschutzrechtlicher Vorschriften. Erste Planungen dazu fertigte das damalige Architekturbüro Weimann in Gerolzhofen. Alternativ entwickelte die Gemeinde auch mit dem Planungsbüro Geiger, Kitzingen, ein Neubaukonzept. Ziel dabei war immer, die vorhandenen Nutzungsoptionen dauerhaft aufrecht zu erhalten. Die Finanzierung sowohl eines zeitgemäßen Um- und Ausbaus der vorhandenen Bausubstanz, als auch des ursprünglichen Neubaukonzeptes, welches einen Abbruch eines Großteils der Gebäude erforderlich machte, war mit den vorhandenen damaligen Fördermöglichkeiten über Dorferneuerung und europäische Fördermittel aus dem „Leader+“-Entwicklungsprogramm für ländliche Räume der EU nicht zu realisieren.
Nach Abschluss der Dorferneuerungsmaßnahmen im Jahre 2012 boten sich der Gemeinde neue Möglichkeiten im Rahmen der Städtebauförderung an, Fördermittel zu erhalten über ein neu aufgelegtes Sonderförderprogramm zur „Rekultivierung von Industriebrachen“ mit hohen Fördersätzen. Gleichzeitig wurden die Mittel im Rahmen des „Leader+-EU-Förderprogramms“ aufgestockt.
Diese einmalige Konstellation aus Abriss- und Freiflächenförderung der Städebauprogramme und zeitgleiche Gebäudezuschüsse aus „Leaderfördermitteln“ ermöglichte nun eine zügige, fast schon drängende Umsetzung eines Neubaukonzeptes in Anlehnung an das bereits als Planungsunterlage vorhandenen Erstkonzeptes des Planungsbüros Geiger aus dem Jahr 2008. In etwas veränderter Form hat die Gemeinde innerhalb eines Jahres Bau- und Förderanträge gestellt. Im November 2013 begannen die Bauarbeiten mit ersten Abrissmaßnahmen.
Im April 2016 war der gesamte neue Gebäudekomplex mit zwei Hauptgebäuden (Bauhof und Regionalzentrum) fertiggestellt.
Insgesamt investierte die Gemeinde rund 3,6 Mio. Euro in Abriss, Außenneugestaltung und Neubau der beiden barrierefreien Gebäude, schuf Parkplätze, einen Platz mit Außenfreibühne, Vereinsräumen, einem Veranstaltungssaal, zwei Seminarräumen, Küche, Bauhof, und zwei E-Ladestationen sowie Grünflächen. 2,1 Mio. Euro kamen aus Fördermitteln (1,1 Mio. Städtebauförderung, 700.000 Euro Leader+-Mittel, 200.000 Euro Diözese Würzburg und rund 100.000 Vereinsfördergelder der örtlichen beteiligten Vereine) zusammen. Rund 1,5 Mio. Euro brachte die Gemeinde aus Eigenmitteln auf.